Papiergeld hielt lange Zeit Einzug in das Leben der menschlichen Gesellschaft. Sie sind im Vergleich zu schweren Münzen sehr praktisch. Ein kleines Blatt Papier mit Zahlen bedruckten Bildern ersetzt eine Vielzahl von Münzen. Dicke Geldbündel sind einer der Fetische unserer Zeit, Teil des Traums eines Menschen vom "normalen Leben".
Die Geschichte des Papiergeldes beginnt wie bei Papier im Allgemeinen in China. Im 8. Jahrhundert n. Chr. begann der chinesische Staat, Papiergeld zu drucken, das gegen Münzen eingetauscht werden konnte. Dank der unkontrollierten Emission von ungesichertem Geld kam es zu einem wirtschaftlichen Zusammenbruch, und das chinesische Volk verlor lange das Interesse an Papiergeld.
Schon vor dem Aufkommen von Papiergeld in China verbreiteten sich Schuldverschreibungen im Nahen Osten. Aller Wahrscheinlichkeit nach kamen sie aus dem alten Ägypten dorthin. Die antike Welt besaß ein weit verzweigtes System von Schuldverschreibungen, Inhaberquittungen ersetzten oft Geld, obwohl sie weder Schutz noch Einheitlichkeit hatten.
Nach dem Erscheinen einer großen jüdischen Bevölkerung in Europa hat sich auch dort das nahöstliche (auch antike) System von Quittungen und Rechnungen etabliert. Jüdische Kaufleute und Wucherer verwendeten das ihnen vertraute System, und die lokale Bevölkerung konnte nicht umhin, darauf zu achten und sich eine so bequeme Berechnungsmethode zu leihen.
Das allererste Papiergeld auf dem europäischen Kontinent erschien im 16. Jahrhundert im niederländischen Leiden während der Belagerung der Stadt und sollte Silber ersetzen. Das allererste europäische Papiergeld in der uns bekannten Form wurde 1661 in Schweden ausgegeben. Im selben Jahrhundert gaben auch die Briten ihre Banknoten aus. Europäisches Papiergeld kombinierte im Wesentlichen die Vorzüge von chinesischem Papiergeld (Einheitlichkeit) und Schuldverschreibungen (begrenzte Emission, Unterlegung mit Edelmetallen).
In Russland tauchte Papiergeld erstmals unter Peter III. auf, kam aber erst unter Katharina II. in Umlauf. Die Kaiserin gründete zwei Banken in den größten russischen Städten - Moskau und St. Petersburg. Es handelte sich um Papierblätter eines einzigen Musters, die mit schwarzer Tinte bedruckt waren und wenig an modernes Geld erinnerten. Gleichzeitig verfügten sie bereits über einen Schutz in Form von Wasserzeichen.
Erst im 19. Jahrhundert erhielt Papiergeld seine bekannte Form. Damals erschienen einzelne Zahlen und eine Originalzeichnung auf den Banknoten.
