„Blue-Chips“sind die Aktien der größten liquiden Unternehmen mit stabilen Renditen. Der Begriff "Blue Chips" kam aus den Casinos an die Börse, wo sie den meisten Wert haben.
Besonderheiten von Blue Chips
Die besondere Aufmerksamkeit der Anleger für „Blue Chips“liegt darin begründet, dass sie normalerweise als Marktindikator fungieren. Es wird davon ausgegangen, dass mit einem Anstieg des Wertes von Blue-Chip-Aktien auch die Kurse für Aktien von Unternehmen der zweiten Reihe (mit geringerer Liquidität) eine positive Dynamik aufweisen sollten; wenn sie fallen, werden die Kurse von Aktien kleinerer Unternehmen proportional sinken.
Blue-Chip-Aktien gelten aufgrund der besonderen Schlüsselstellung dieser Unternehmen in der Wirtschaft des Landes als zuverlässiger. Gleichzeitig ist die Rendite solcher Aktien, obwohl sie stabil ist und einen allgemeinen Aufwärtstrend aufweist, laut Statistik im Durchschnitt niedriger als bei Aktien von Unternehmen der zweiten Kategorie.
Es gibt keine allgemein anerkannten Kriterien, nach denen Aktien von Unternehmen als Blue Chips eingestuft werden. Hierzu zählen in der Regel die Aktien der größten Unternehmen mit positiver Entwicklungsdynamik. Der Vorteil von Blue Chips ist ihre hohe Liquidität. Dies bedeutet, dass ein Anleger sie jederzeit an der Börse kaufen oder verkaufen kann, ohne ihren Preis zu verlieren. Mit diesen Wertpapieren werden täglich viele Geschäfte getätigt und es gibt immer Käufer dafür.
Die Anzahl der Blue Chips in jedem Land ist gering, weil dazu gehören nur die bekanntesten, höchst profitabelsten und stabilsten Unternehmen. Der Anteil ihrer Aktien an den Aktienmärkten ist jedoch höher, da Aktien unter den Unternehmen der zweiten Reihe selten auf dem freien Markt gehandelt werden.
Es gibt weitere charakteristische Merkmale von Blue Chips:
- es handelt sich um Unternehmen mit großer Marktkapitalisierung (ein Indikator, der den Wert aller Aktien auf dem Markt widerspiegelt), häufig Monopolisten in ihrem Bereich;
- solche Unternehmen sind für Investoren transparent, sicher und verständlich, weil alle Jahresabschlüsse öffentlich zugänglich machen;
- sie zeichnen sich durch ein stabiles Wachstum in der letzten Periode aus, ihre Aktien werden vom Markt richtig bewertet, ohne den Wert zu über- oder unterschätzen; Ausschlaggebend für das Aktienwachstum ist daher nicht die Spekulation, sondern die reale Dynamik der Finanzergebnisse des Unternehmens;
- sie zahlen regelmäßig und konsequent Dividenden, schätzen ihren Ruf und verletzen nicht die Rechte von Minderheitsaktionären.
Beispiele für Blue Chips
In Russland zählen zu den Blue-Chip-Unternehmen die größten Unternehmen aus verschiedenen Wirtschaftssektoren. Dazu gehören die Öl- und Gasindustrie (Gazprom, Tatneft, Transneft, Rosneft, Lukoil, Surgutneftegaz, NOVATEK); Bankwesen (Sberbank, VTB); Telekommunikationsindustrie (Rostelecom, MTS); Einzelhandel (Magnet); Metallurgie (Norilsk Nickel). Zu den russischen Blue Chips gehören auch Uralkali und AFK Sistema.
Der MICEX berechnet den Blue Chip Index auf Basis des Wertes von Transaktionen mit Aktien der liquidesten Emittenten des Aktienmarktes.
Die Zusammensetzung des Indexkorbs wird vierteljährlich anhand von 4 Liquiditätsindikatoren überarbeitet.
In den USA bilden Blue Chips den Dow Jones. Dazu gehören Bank of America, Boeing, Coca-Cola, Exxon Mobil, HP, Intel, Microsoft, Pfizer, Kraft Foods, McDonalds.
